Die Säugetiere von Mykines


Es gibt nur zwei wild lebende Arten von Landsäugetieren auf Mykines. Es sind die Hausmaus und der Hase.
Daneben gibt es die heimischen Säugetiere: Schafe, Kühe, Pferde, Hunde und Katzen.
Fast täglich können die beiden Robbenarten, die gepunktete und die graue Robbe, die rund um die Färöer leben, gesehen werden.
Mit etwas Glück kann man auch Wale sehen: Killerwale, Grindwale, Schweinswale, seltener auch Finnwale, Pottwale und Buckelwale.


Über die Landsäugetiere von Mykines.

Die Hausmaus.

Wie lange es schon Hausmäuse auf Mykines gibt, ist nicht bekannt. Der Pfarrer Landt schrieb in seiner Landeskunde Forsog til en beskrivelse over Faeroerne (Versuch einer Beschreibung der Färöer) aus dem Jahr 1800, dass es zu dieser Zeit keine Hausmäuse gegeben habe. Ob dies wirklich so gewesen ist, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Interessant ist aber, dass die Hausmaus sich auf Mykines in etwa 200 Jahren zu einer eigenständigen Art weiterentwickelt hat, der Mus Musculus Mykinessiensis. Sie hat sich heute auf allen Färöer-Inseln in unbekannter Zahl verbreitet. Sie lebt auf Mykines in den Häusern, den Trockenschuppen für das Schaffleisch, in der offenen Natur, dem von den Papageientauchern bevölkerten Land und in erheblicher Zahl auch im Borgardalur.
Die Hausmaus von Mykines ist heute eine eigenständige Art mit signifikanten speziellen Merkmalen. Eine davon muß erwähnt werden, nämlich die besonders langen und kräftigen Hinterbeine, die der Maus eine besondere Sprungkraft verleihen. Auch die Farbe unterscheidet sie von der artverwandten gewöhnlichen Hausmaus. Sie ist bräunlicher und besitzt einen leichteren Farbton. Ebenso interessant ist, das die inneren Nasenöffnungen kegelförmiger sind als die der gewöhnlichen Hausmaus. Diese Eigenschaft hat sie mit den Mäusen von St. Kilda, der westlichsten, isoliert liegenden Insel der Hebriden gemeinsam. Es wird angenommen, das die Hausmäuse von Mykines und St. Kilda die ältesten Mäuse Europas sind. Normalerweise sieht man nicht viel von ihnen, aber sie können in den Kellern und Trockenschuppen für Schaffleisch gesehen werden, wo ein andauernder Kampf zwischen den Mäusen und den Staren stattfindet. Die Mäuse gelangen durch die kleinsten Öffnungen; ein Loch von 16 Millimetern Durchmesser soll ausreichen.

Die Hasen.

Die Hausen auf Mykines gibt es in einer kleinen aber scheinbar stabilen Anzahl. Vielleicht lassen die Umstände eine größere Population nicht zu, da die Anzahl der Hasen nicht zunimmt, obwohl sie nie gejagt worden sind.
Die ersten Hasen gelangten um 1965 nach Mykines.
Sie leben in einem recht hochgelegenen Teil der Außenmark namens Knukur, einem felsigen und steinigen Abhang in der Nähe der Funkstation in 400 - 500 Metern Höhe. Aber sie sind auch in niederen Teilen der Außenmark zu finden. Normalerweise werden die Hasen immer nur einzeln gesehen, wenn sie schnell ihr Versteck hinter oder unter einem Stein verlassen um an einen neuen sicheren Ort zu gelangen.
Die Hasen von Mykines stammen von den anderen Hasen auf den Färöern ab, die in den 1850er Jahren von der norwegischen Insel Kragero auf die Färöer gebracht worden sind. Es waren Schneehasen, die am Anfang im Winter ein weißes Fell bekamen, aber nun, nach vielen Jahren der Fortentwicklung sind sie im Winter nur noch grau.

Bilder von Hasen auf Mykines
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Die Meeressäugetiere rund um Mykines.

Die Robben.

Wenn man zum Holm geht, kann man während aller Jahreszeiten an der Landenge, bevor die Stufen nach Lamba hinunterführen, oft die Robben auf den Holmen nördlich von Mykines hören und sehen. Am Bootsanleger und direkt auf dem kleinen Holm von Holmgjogv kann man die Robben ganz aus der Nähe betrachten und bekommt den Eindruck, dass sie wirklich kurios sind. Man sieht ihre Köpfe und die großen schwarzen Augen, mit denen sie einen direkt ansehen und wenn man pfeifft, scheinen sie noch kurioser zu sein.
In früheren Zeiten wurden die Robben systematisch gejagt. Die Jäger wurden nach der Zahl der Kieferknochen, die sie vorweisen konnten bezahlt, weil man dachte, das die Robben eine Gefahr für die Fischerei wären. Die Jagd wurde ausgeführt, indem die Jungen, die in der ersten Zeit ihres Lebens in den Höhlen und Grotten aufwachsen, dort erschlagen wurden. Heute werden die Robben gelegentlich noch mit dem Gewehr gejagt, da ihr Fleisch einen sehr guten Geschmack hat.
Mit etwas Glück kann man um die 300 Robben gleichzeitig auf den Holmen nördlich und westlich von Mykines Holm sehen, wo sie trocknen, rasten und schlafen. Aber sie können auch großen Lärm verursachen. Es kann bei windstillem, sonnigem Wetter ein wunderbarer Anblick sein, die Robben im klaren Wasser westlich des Holmes, nördlich von Uti a Bolid in der kleinen Bucht unterhalb des Leuchtturmes schwimmen zu sehen.

Bilder von Robben auf den Holmen rund um Mykines
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Die Wale.

Nahezu jedes Jahr wird über die Sichtung von Walen im Meer rund um Mykines berichtet.
Vor einigen Jahren wurden 16 Grindwale in der Lendingergjogv erlegt. In den späten 1990er Jahre traf das Verbindungsboot "Sulan" bei der Abfahrt von Mykines auf eine Schule von Grindwalen direkt außerhalb der Lendingergjogv. Von dort aus wurden die Wale in den Sorvagsfjordur nach Bour getrieben, wo sie getötet wurden.
In den letzten Jahren sind des öfteren Killerwale ganz in der Nähe der Küstenlinie von Mykines gesehen worden. Einmal haben Männer, die Schafe zusammentrieben fünf Killerwale gesehen, die nahe der Küste von Mykines entlang und zwischen den Holmen an der südlichen Küste, östlich der Ortschaft schwammen.
Im Jahr 2000 wurde ein Buckelwal gerade hundert Meter von der Nordküste, dicht bei Holmgjogv gesehen. Ein paar Tage später sahen einige Männer aus ihrem Boot heraus in unmittelbarer Nähe des Ortes ebenfalls einen; vielleicht denselben?
In den späten 1990er Jahren wurden einige Finnwale und ein Pottwal in den Gewässern südlich von Mykines gesehen. Es schwammen mindestens zwei Finnwale westwärts während der Pottwal weiter draußen war.